Heute Morgen war der erste Prozesstag des Prozesses gegen den Moerder der Rentnerin aus Muess. Angeklagt ist der 24jaehrige Paulus M. aus Parchim, der zur Tatzeit wohl in Schwerin lebte.
In den Gerichtssaal wird ein korpulenter, an die zwei Meter grosser, schuechtern wirkender junger Mann gefuehrt. Er sieht um einiges aelter aus als er tatsaechlich ist, doch die Ausstrahlung eines jungen Mannes hat er behalten. Hoert man seine Geschichte, wird einem auch klar warum. Die ersten Minuten kurz nach neun, passiert ersteinmal gar nichts, dann fuehrt man den Angeklagten raus und verkuendet, der Beginn wuerde um eine halbe Stunde verschoben werden. Als der Prozess dann beginnt, sinkt der Angeklagte eine Weile in sich zusammen, die Staatsanwaeltin liest die Anklageschrift vor und der vorsitzende Richter vereidigt eine neue Schoeffin und dann geht es los. Der Angeklagte hatte bereits schriftlich sowie einiges im Vorfeld zu Protokoll gegeben, was der Richter nun vortraegt. Der 24jaehrige raeumt ein, seit seiner Jugend schon alles an Drogen genommen zu haben, zuerst sei es nur Cannabis gewesen aber das aenderte er schnell. Der in Parchim geborerene Mann sei nach Schwerin gezogen und hier haette er dann alles an Drogen genommen, was es ueberhaupt geben wuerde. Er lebte ja auch einige Jahre gemeinsam mit seiner Mutter direkt neben dem Opfer. Am Tag der Tat litt er unter Entzugserscheinungen, jedenfalls gab er das als Tatmotiv an, dass er Geld fuer Drogen gebraucht hatte. Generell kenne er agressives Verhalten, Zittern und Schweissausbrueche. Am Tag streunerte er durch die Gegend, vertrieb sich die Zeit mit Methkonsum und Musik hoeren, bis er irgendwann mitten in der Nacht am Haus des Opfers angekommen war. Er hatte drei Tage nicht geschlafen und gar nicht richtig registriert wo er sich genau befindet. Vielleicht ist aus Gewohnheit in Richtung seines alten Zuhauses gelaufen, vielleicht steckte aber auch eine echte Mordabsicht hinter der Tat. Vielleicht findet man das im Laufe des Prozesses ja heraus aber fuer heute gibt er sich damit zufrieden vortragen zu lassen was er bereitwillig ausgesagt hatte. Ein paar Zeugen hatten den Angeklagten erkannt, aber er erinnert sich nur vage daran Leute gesehen zu haben. Durch ein Fenster stieg er in das Haus des Opfers ein. Die Frau kam mit einem Hammer auf ihn zu, er warf sie zu Boden, drueckte mit seinen 120 Kilogramm auf ihren Koerper, schlug ihren Kopf mehrmals auf den Boden, schnappte sich den Hammer und schlug auf das Opfer damit ein. An dem Tag hatte er innerhalb der letzten Tage etwa 5g Gras, Meth und Spice konsumiert, ausserdem trinkt er in einer Woche etwa eine Flasche Wodka. Das erkleart natuerlich auch, warum er sich an die Ereignisse nur verschwommen erinnert. Ausserdem war es im Haus dunkel gewesen. Er hatte die Frau auch gar nicht richtig erkannt. Dann das unglkaubliche, er blieb noch ganze zweieinhalb Stunden in dem Haus und durchsuchte alles in aller Ruhe. Am Ende fand er einen Schluessel der zu einem Bankschliessfach gehoerte, zu welchem weiss er angeblich nicht und ca. 150 Euro an Bargeld. Er rannte aus dem Haus und nach Hause und schlief sich erst einmal zwei Tage aus. Das Diebesgut brachte er zu einem Nachbarn, wo man auch andere Sachen aus einem Einbruch aus dem August gefunden hatte. Als er aufwachte, googlete er erst einmal Muess und fand die Artikel ueber die Tat, da erst wurde ihm das Ausmass seiner Tat bewusst und er stellte sich dann auch ziemlich schnell den Behoerden. Er rechnete ohnehin damit, dass man ihn schnell finden wuerde und so war es ja auch. Bei den Worten aus dem Protokoll, er empfindet sich als lieben Kerl der niemandem etwas antun wuerde war es mir genug und ich verliess den Saal. Wie ich schon geahnt hatte stand er unter starken Drogen die sich rasant seit Jahren ueberall verbreiten. Es ist schwer zu akzeptieren, dass er in seinem Wahn vielleicht noch davon ausgeganegn war er wuerde den Teufel toeten und trotzdem nur an seine eigene Sucht dachte. Ich finde es nur erstaunlich, dass er so kooperativ ist, aber von wem er die Drogen bekommen hatte, dazu wollte er nichts sagen.
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AutorHier an dieser Stelle präsentiere ich Zeichnungen und Hintergründe aus dem Schweriner Gericht. Archiv
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